Baumschnitt Teil 2
Wichtige Punkte:
Bevor wir überhaupt unsere Bäume schneiden, gibt es ein paar Themen, um die wir uns kümmern müssen.
Der wichtigste Punkt ist die Hygiene. Nicht nur unsere Werkzeuge müssen überprüft und desinfiziert werden. Ist unser Werkzeug scharf genug, um beim Schneiden auch die nötigen Glatten Schnitte zu bekommen? Wir sollten uns den Baum vorher genau anschauen. Sind dort größere Schnitte notwendig? Dann sollten wir uns Wundverschlussmittel besorgen. Denn ein Wundverschluss hilft dem Baum bei der Heilung und sorgt dafür, dass sich keine Bakterien oder Pilze ansiedeln können. Dazu wird der Schnittrand eingeschmiert
Grundregeln beim Schneiden:
Wenn man Äste absägen muss, dann nie direkt am Astansatz, sondern immer ein kleines Stück stehen lassen, damit sich die Wunde auch schließen kann. Außerdem besteht bei großen schweren Ästen die Gefahr des Abbrechens beim Sägen. Daher erst von unten etwas von der eigentlichen Schnittstelle entfernt, einen Einschnitt machen und dann von oben absägen. Danach können wir den geraden Schnitt setzen
Wenn Äste gekürzt werden, ist auf die Knospen zu achten. Die Schnittfläche sollte auf Höhe der Knospenspitze liegen und der Schnitt ist leicht schräg anzusetzen.
Aufbau eines Obstbaumes:
Beim Schneiden müssen wir entscheiden, welchen Schnitt wir benötigen. Dies hängt auch vom Alter des Baumes ab.
· Pflanzschnitt: Dabei werden drei Leitäste und ein Mitteltrieb (Stammverlängerung) ausgewählt. Die sonst noch vorhandenen Triebe vor allem Konkurrenztriebe werden entfernt.
· Erziehungsschnitt (bis zum 7. Jahr): Hierbei wird der Baum geformt, Äste abgespreizt und in den richtigen Winkel versetzt, Konkurrenztriebe, sich Kreuzende Triebe und nach innen wachsende Triebe werden entfernt. Steil nach oben wachsende Fruchttriebe bilden ein starkes Holzwachstum, waagerechte Triebe bilden mehr Blütenknospen.
· Der Überwachungsschnitt ist der häufigste Schnitt in unseren Gärten. Beim Überwachungsschnitt entfernt man das mehr als dreijährige, stark nach unten hängende Fruchtholz. Im oberen Kronenteil beseitigt man alle zu dicht stehenden Triebe. Die Baumkrone muss nach dem Schnitt locker und licht aufgebaut sein. Die Leitastverlängerungen werden jetzt nicht mehr eingekürzt. Ab diesem Zeitpunkt entstehen auch keine Konkurrenztriebe mehr.
Wichtig ist, dass der Baum auch im inneren, immer genug Licht und Luft bekommt. Das sorg dafür, dass die Feuchtigkeit im inneren abgeleitet werden kann.
Bei allen Schnitten ist die Saftwaage zu beachten. Die sorgt dafür das der Baum immer im Gleichgewicht ist damit eine gleichmäßige Versorgung gewährleistet ist. Das bedeutet, dass gleichrangige Leittriebe auf gleichem Niveau enden.
Aber vorsicht bei jedem schneiden! Viel Rückschnitt sorgt für viel Austrieb. Vorallem die sogenannten Wassertriebe.